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  13. Raumprogramme für Neubauten von Schulen und deren Kostenaspekte
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  13. Raumprogramme für Neubauten von Schulen und deren Kostenaspekte
Die Bilanzierung des Raumbedarfs von Schulen bzw. Schulformen orientiert sich an voraussichtlichen Zügigkeiten der Schulen und an Raumprogram- men. Im Spannungsfeld von Raumvorhaltung, -bedarf und -erhaltung ist der Kostenaspekt von Wichtigkeit. Hier ist prinzipiell zu berücksichtigen, dass je- der Schülerplatz dem Träger Kosten verursacht - unabhängig davon, ob dieser Platz besetzt wird oder er unbesetzt bleibt.
Laufende Kosten schlagen insbesondere dann zu Buche, wenn der real vor- handene Raum zwar benutzt, aber gemäß dem angewendeten Raumpro- gramm nicht alle Räume so weit als möglich ausgenutzt werden können. Ein nicht oder ein nur wenige Stunden pro Woche benutzter Klassenraum kostet den Träger ebenso wie ein von einer Klasse benutzter Raum nach Erhebungen in den Bundesländern Schleswig-Holstein und Nordrhein-West- falen im Jahr rund 2.200 € pro Schülerplatz.
Die Landesrichtlinien für die Gewährung von Zuschüssen zur Förderung des Schulhausbaus kommunaler Träger (dort, wo sie überhaupt noch gepflegt werden) sind verbindliche Richtlinien bei der Errichtung neuer Schulen. Das pädagogisch zu erbringende Unterrichtsvolumen liegt ihnen zugrunde. Für die bestehenden Schulen sind sie zunächst lediglich eine unverbindliche, für die räumliche Bilanz zwischen dem IST und dem SOLL herangezogene und für die Schulen sicherlich als günstig zu bezeichnende Orientierungslinie.
Die hier nun nachfolgend dargestellten Raumprogramme berücksichtigen die Fachlichkeiten (Vorgaben des Landes) in den jeweiligen Zügigkeiten mit den entsprechenden Spezifika. Die Verteilung der Flächen auf die Räume er- folgt hier also auf der Grundlage der Kontingentstundentafeln für die ver- schiedenen Schulformen.
In der Stadt Hanau wird für alle ihre Schulen in dem Vorgriff auf die künftig von biregio erwarteten Situationen der Raumbedarf so errechnet, als wären sie heute schon Ganztagseinrichtungen. Das ist weniger ein 'Sonderweg' als die Abschätzung der Risiken in einer Stadt mit steigendem Raumbedarf: Jeder Ausbau ohne einen Ganztag könnte sich in wenigen Jahren als eine fatale und teure Fehleinschätzung (eine 'zweite Bauphase') herausstellen.
Eine Anmerkung zum Raumprogramm sei angefügt: Die Politik der Stadt Ha- nau kann jederzeit festlegen, dass die Zahl der Fach-, Ganztags- oder Differ- enzierungsräume zu erhöhen oder abzusenken ist. Bei anderen Setzungen wären die Raumbilanzen und Flächenbilanzen anzugleichen. biregio sieht angesichts der Herausforderungen von Kommunen wie der Stadt Hanau bei der räumlichen Ausgestaltung der Schulen wenig Spielraum in Richtung höherer Flächen- und Raumzahlansätze. Entscheidend für diese Setzungen ist jedoch die Politik.
 Raumpro- gramme
tabellarische Darstellung
  Schulentwicklungsplanung Stadt Hanau
 biregio, Bonn
 





















































































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