Page 91 - 2022_HU_MKK_Schulentwicklungsplan_Berufliche_Schulen_Flipbook
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Da die Vollzeitschulformen den größten Bedarf an räumlicher Kapazität haben und zugleich einen hohen investiven Einsatz an Haushaltsmittel des Schulträgers binden, wird die Einrichtung neuer schulischer Bildungsgänge sorgfältig zu prüfen sein.
Die Nachhaltigkeit vollschulischer Erweiterungen bzw. Neuerungen in ihrer regionalen Langzeitwirkung ist dem Gesamtziel beruflicher Aus- und Weiterbildung (Stichwort: Kompetenzzentrum und Zukunftsstandorte) unterzuordnen.
Die beruflichen Schulen werden infolgedessen ihr bestehendes vollschulisches Bildungsangebot kontinuierlich evaluieren und dabei auch regional mit den anderen Berufsschulen abzustimmen haben.
 Allgemein muss berücksichtigt werden, dass im Bereich der Berufsfachschule gravierende Änderungen zu erwarten sind. Die gestufte Berufsfachschule, die den Regelbetrieb aufnehmen soll, könnte dazu führen, dass viele Schüler diese Schulform bereits nach einem Jahr wieder verlassen und eine Ausbildung aufnehmen. Hier könnten die Schülerzahlen rückläufig sein. Allerdings muss abgewartet werden, welche Erfahrungen die Schulen im Schulversuch machen.
 Die Höhere Berufsfachschule ist aufgrund des Drucks aus der Wirtschaft und in der Folge des Bildungsgipfels in vielen Fachrichtungen „ausgesetzt“. Dies bedeutet, dass mit Ausnahme der HBFS für Fremdsprachensekretariat und Sozialassistenz keine Schüler mehr in diese Schulform aufgenommen werden. Hier werden die Schülerzahlen zurückgehen und Kapazitäten abgebaut werden. Dies betrifft insbesondere die Eugen-Kaiser-Schule mit ihrer Höheren Berufsfachschule für Systemgastronomie.
 Aktuell ist eine gravierende Veränderung im Ausbildungsmarkt für die Laufzeit dieses Schulentwicklungsplanes nicht abzusehen. Sollte die gute Situation im Hinblick auf das Ausbildungsplatzangebot anhalten und weiterhin eine große Anzahl von Jugendlichen einen Ausbildungsplatz im dualen System finden, könnte sich dies deutlich auf die Zahlen in den Berufsfachschulen auswirken.
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