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 100 JAHRE HANAU HAFEN · 1924 – 2024
 Erste Überlegungen
   „ ... ist es den Schiffen gar nicht möglich, an der Werft überhaupt anzulegen. Und so haben diese sich bedauerlicherweise daran gewöhnt, an Hanau vorbei zu fahren.“
Hanaus Oberbürgermeister Albert Westerburg (1846-1903) an den Regie- rungspräsidenten in Kassel am 4. März 1890
Oberbürgermeister Albert Westerburg und Fritz Canthal initiierten bereits 1889 fortschrittliche Überlegungen zum Bau eines Mainhafens.
Abb.: Medienzentrum/Bildstelle Hanau
Der spätere Präsident der Handelskammer Fritz Canthal (1842 – 1922) und Oberbürgermeister Westerburg äußerten 1889 erste Überlegungen, in Hanau einen Handelshafen zu errichten. Statt an einen Sicherheits- hafen für Flöße und kleinere Schiffe dachten sie an einen Hafen – oder besser – Lösch- und Ladeplatz zwischen der Steinheimer Brücke und dem Mainknie an der Philippsruher Allee.
Zu diesem Zweck fanden ab Ende 1889 Beratungen von Vertretern von Stadt, Landkreis und Handels- kammer statt. Man einigte sich auf die Erweiterung, Erhöhung und Pflasterung der Lösch- und Ladeplätze am Main, die Anlage eines Schienengleises und die Errichtung eines beweglichen Kranes. Auch der Bau einer Werfthalle, die Befestigung des Zu- und Abfuhr- weges und die Einrichtung eines Holzausschleifplatzes oberhalb der Eisenbahnbrücke sowie die Herstellung einer ausreichenden Wassertiefe vor den Ladeplätzen waren vorgesehen. Die Kosten schätzte man auf 36.000 Mark.
Im Sommer 1893 wurden die neue Werfthalle und der obere Teil des Ladeplatzes dem Betrieb übergeben. Gleichzeitig pachteten Bauunternehmer Lagerplätze bei der Ochsenwiese. Doch bald gab es neue Pläne.
Mainpartie mit Holzschleifplatz 1937. Bevor es zum Bau des Hafens oberhalb der Steinheimer Brücke kam, wurde zunächst das Gelände zwischen dem Mainkanal und der Kinzigmündung als Standort in Betracht gezogen.
Abb.: Medienzentrum/Bildstelle Hanau
  Ausschnitt aus einem Stadtplan von 1908. Auf dem mit „Werft“ bezeichneten Gelände, worunter man bis vor 100 Jahren auch ein für Handel geeignetes Fluss- ufer verstand, wurde bis Sommer 1893 der Lösch- und Ladeplatz geschaffen. Dazu gehörte ein 1869 von der Hanauer Maschinenfabrik Pelissier gefertigter eiserner Verladekran.
Abb.: Medienzentrum/Bildstelle Hanau
 





















































































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