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 100 JAHRE HANAU HAFEN · 1924 – 2024
 Probleme der Mainschifffahrt
 „In der ganzen Staatsverwaltung zeigte sich überhaupt kein Wohlwollen für das Land und dessen Interessen; statt den Wohlstand zu heben wurde demselben hindernd entgegengetreten. Der Ver- folgungsgeist und die Unterdrückung edler Bestrebungen machte sich vorzugs- weise in Hanau geltend.“
Hanaus Oberbürgermeister Bernhard Eberhard (1795 – 1860) in seinen 1850 verfassten Lebenserinnerungen zum Verhältnis zwischen Hanau und der Regierung in Kassel.
 Trotz des Marktschiffes partizipierte Hanau nur in bescheidenem Umfang an der Mainschifffahrt. Es war nicht in Schifffahrtsverträge einbezogen, die andere Kommunen untereinander abgeschlossen hatten, wonach die Schiffer nur diese Städte anlaufen durften. Folglich kamen sie nur selten zu Anlegestellen bei Hanau. Erst um 1840 besserte sich die Situation. Gleich- zeitig begannen Dampfschiffe die Segel- und Leinen- zugschiffe zu verdrängen.
Während flussabwärts meist Rohwaren (Getreide, Baustoffe, Holz) verschifft wurden, waren es umgekehrt Fertigprodukte und Genussmittel, später auch Stein- kohle. Bis vor einigen Jahrzehnten spielte die Flößerei noch eine Rolle.
Vorbei an Großauheim zieht ein Dampfschlepper im Jahr 1925 Kähne flussaufwärts.
Abb.: Heimat- und Geschichtsverein Großauheim 1929 e.V.
Mit der Vollendung der Eisenbahnstrecke Frankfurt- Bamberg erwuchs der Mainschifffahrt ab 1854 eine ernsthafte Konkurrenz. Erleichterungen im Schiffs- verkehr scheiterten an der Haltung der kurhessischen Regierung, die sich mehr an den Interessen der nord- hessischen Wirtschaft und damit der Weserschifffahrt orientierte.
Erst Preußen hob 1867 den Mainzoll auf und ab 1880 bestimmten immer mehr schraubengetriebene Dampfschlepper die Mainschifffahrt.
Das Kettenschiff mit der Nr. 1, um 1900.
Abb.: Medienzentrum/Bildstelle Hanau
  






















































































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