Page 5 - 2025_Schulentwicklungsplan_Hanau
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 RAHMENBEDINGUNGEN
Relevanz von Klassenfrequenzen
In Bezug auf den Lernerfolg weist z.B. die Studie „Visible Learning – Lernen sichtbar machen“ von 2015 der Schüler- Lehrer-Beziehung eine hohe Bedeutung zu.
Abgesehen von anderen Studien weist auch das Tennes- see STAR-Project aus dem Jahr 2007 nach, dass gerade bei Kindern aus bildungsfernen Elternhäusern ein nach- haltiger Bildungserfolg durch kleine Lerngruppen erreicht werden kann. Auch bei der immer heterogener werden- den bundesdeutschen Schülerschaft ist der Aufbau einer guten Schüler-Lehrer-Beziehung sehr wichtig.
Somit gehört nicht umsonst die Festlegung einer mitt- leren Klassenfrequenz und zudem eine Unter- und Ober- grenze der Zahl der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse zu den wichtigsten Steuerungsmechanismen der Schulsysteme in allen Bundesländern.
Für die Schulträger stellt sich somit die Herausforderung, eine Balance zwischen bestmöglicher Unterstützung der Schülerinnen und Schüler und einer auch finanziell dar- stellbaren Schulentwicklung herzustellen. Die Klassen- frequenz in den Grundschulen in Hanau lag im Schuljahr 2018/19 bei 20,5 Schülerinnen und Schülern.
Trotz eines Anstiegs der Grundschülerinnen und Grund- schüler zum Schuljahr 2023/24 um über 400, hat sich die Klassenfrequenz in den Grundschulen in Trägerschaft der Stadt Hanau nur leicht um 0,4 auf 20,9 Schülerinnen und Schüler erhöht. Hanau liegt damit unter dem bun- desdeutschen Durchschnitt von 21,3 und liegt ebenfalls deutlich unter dem von Seiten des Hessischen Ministeri- ums für Kultus, Bildung und Chancen vorgegebenen Klassenteiler von 25 Schülerinnen und Schülern.
Betreuung und Rechtsanspruch auf Schulkindbetreuung im Grundschulalter
Die rechtlichen Rahmenbedingungen der Bildungskar- rieren von Kindern stellen nicht nur Eltern, sondern auch die Schulträger vor große Herausforderungen. Eine fun- dierte Schulentwicklungsplanung muss diese im Blick haben und ihre Bestimmungen berücksichtigen, da sie sich gravierend auf Investitionen der Schulträger aus- wirken können.
Die Einführung des Rechtsanspruches auf Betreuung für Grundschulkinder ab dem Schuljahr 2026/27 (GaFöG) für die ersten Klassen ist aktuell eine der größten Heraus- forderung der Schulträger und somit auch der Schulent- wicklungsplanung.
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