Page 35 - Bericht zum Aktionsplan für Nachhaltige Energie Stadt Hanau
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2 Die CO2-Bilanz
2.1 Definition und Ziele der CO2-Bilanzierung
Die Bilanzierung der energiebedingten Kohlendioxid (CO2)-Emissionen erfasst den Anteil der gesamten Kommune (Haushalte, Gewerbe, Industrie, Verkehr) an dem Ausstoß dieses Treibhausgases. Hauptquelle für die Emission von Kohlendioxid ist die Verbrennung fossiler Energieträger zur Erzeugung von Nutzenergie.
Für die Bilanzierung werden nicht nur die direkten CO2-Emissionen, sondern auch die zurechenbaren außerörtlichen Emissionen, insbesondere außerörtlicher Kraftwerke, deren Energie im Stadtgebiet verbraucht wird, mitberücksichtigt.
Ziel der kommunalen CO2-Bilanzierung ist es, die auf EU- und nationaler Ebene vorgenommene Erhebung der Treibhausgase auf lokaler Ebene fortzusetzen und damit auf kommunaler Ebene Referenzwerte für zukünftige CO2-Minderungsprogramme zu schaffen. Diese Referenzwerte sind die Grundlage für die Fest- legung von örtlich spezifischen Emissionsminderungs- zielen, für die Entwicklung von Strategien und Maß- nahmen in den prioritären Handlungsfeldern und – nach Fortschreibung – zur Überprüfung der Zielerreichung. Im Zusammenhang mit konkreten Maßnahmenum- setzungen ist darüber hinaus eine maßnahmenbezo- gene Erfolgsbilanz sinnvoll.
2.2 Das Bilanzierungstool ECORegion
Das von der Schweizer Firma Ecospeed und dem Klima- Bündnis entwickelte Instrument ECORegion ist eine internetbasierte Plattform zur Bilanzierung von End- energieverbrauch und CO2-Emissionen von Regionen und seit 2008 offizielles CO2-Bilanzierungstool des Klima-Bündnis. Der Begriff „Regionen“ ist hierbei variabel und umfasst eine abgegrenzte Gebietskörper- schaft wie zum Beispiel Landkreise, Gemeinden und, wie in diesem Fall, Städte.
Bilanzierungsgrundlage ist die ECORegion-Datenbank. In ihr werden die notwendigen Monitoringdaten ab 1990 bis heute (hier: 2009) eingelesen. Die Bilanzen sind in die Bereiche Haushalte, Wirtschaft, Verkehr und Eigenverbrauch der Kommune unterteilt. Sie bietet folgende Vorteile für die Kommunen:
• Reduzierung des zeitlichen und finanziellen Aufwandes zur Bilanzierung. Dies soll auch kleineren Kommunen die Durchführung ermöglichen.
• Möglichkeit zur regelmäßigen nachvollziehbaren Bilanzierung.
• Mehrere Personen können gemeinsam an der Bilanz- erstellung arbeiten. Eine Projektübergabe kann mit geringem Aufwand erfolgen.
• Bilanzen aus vergangenen Jahren können bei nach- träglicher Verbesserung der Datenlage mit geringem Aufwand verändert werden.
• Vergleichsmöglichkeiten für Bilanzen verschiedener Kommunen.
Kenntnis der lokalen bzw. regionalen Daten durch das Zurückgreifen auf nationale Kenndaten. Dabei wird die CO2-Startbilanz auf Basis der verfügbaren nationalen Kennzahlen und der Kennzahlen der Länder berechnet, während die Endbilanzierung anhand lokaler Daten erfolgt.
Die Startbilanz berechnet die Emissionen der Stadt bzw. Gemeinde anhand des kommunalen Mengen- gerüsts (Einwohner und Beschäftigte nach Branchen).
CO2-Bilanz 2011
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