Page 43 - 2022_HU_MKK_Schulentwicklungsplan_Weiterführende_Schulen_Flipbook
P. 43

  Band I: Kernergebnisse, Alternativen und Empfehlungen - Stadt Hanau
43
  XI. Raumprogramme für die Schulen
Alle für die Betrachtung der weiterführenden Schulen herangezogenen Raumprogramme finden sich im Kapitel 13 des Datenbandes II.
Die Bilanzierung des Raumbedarfes orientiert sich an voraussichtlichen Zü- gigkeiten der Schulen und den Raumprogrammen, die allerdings oft - wenn überhaupt in den Ländern vorhanden - keine differenzierte Aufschlüsselung der differenzierteren Raumflächen bieten, sondern dies den Schulträgern im Rahmen der in der Verwaltungsvorschrift festgelegten Grenzen freistellt. Im Spannungsfeld von Raumvorhaltung, -bedarf und -erhaltung ist der Kostena- spekt von Wichtigkeit. Hier ist prinzipiell zu berücksichtigen, dass jeder Schü- lerplatz dem Träger Kosten verursacht - unabhängig davon, ob dieser Platz besetzt wird oder ob er unbesetzt bleibt.
Laufende Kosten schlagen insbesondere dann zu Buche, wenn der real vor- handene Raum zwar benutzt, aber gemäß dem amtlichen Raumprogramm nicht alle Räume so weit als möglich ausgenutzt werden können. Ein nicht oder ein nur wenige Stunden pro Woche benutzter Klassenraum kostet den Träger ebenso wie ein von einer Klasse benutzter Raum nach alten, hier nun hochgerechneten Erhebungen in den beiden Ländern Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen im Jahr rund 2.200€ pro Schülerplatz.
Die Vorschläge für Neubauten sind keine verbindlichen Landesrichtlinien für die Gewährung von Zuschüssen zur Förderung des Schulhausbaus seitens der kommunalen Träger. Es sind vielmehr erste Vorschläge zur Orientierung bei der Erweiterung oder Neuerrichtung neuer Schulen. Das pädagogisch zu erbringende Unterrichtsvolumen (d. h. die zu berücksichtigenden Kontin- gentstundentafeln) ist zu berücksichtigen.
Die unverbindliche Orientierungslinie wird für die räumliche Bilanz von IST und SOLL bestehender Schulen herangezogen. Sie ist für Schulen sicher als günstig zu bezeichnen. Dies sollte im vorliegenden Schulentwicklungsplan, der versucht, zum einen den Ganztag und zum anderen neue pädagogische Inhalte und Formen sowie die Differenzierung und die Inklusion zu berück- sichtigen, auch nicht anders verstanden werden. Die im Plan dargestellten vorgeschlagenen Raumprogramme berücksichtigen auf der einen Seite die Notwendigkeiten und auf der anderen doppelte Raumnutzungsoptionen und die angenommene Förderfähigkeit seitens der Träger (vgl. dazu Kapitel 13 des Datenbandes).
In der Stadt Hanau wird für alle Schulen im Vorgriff auf die künftig erwartete Situation so gerechnet, als wären sie heute schon Ganztagseinrichtungen. Das ist weniger ein "Hanauer Sonderweg" als eine Abschätzung der Risiken in einer Stadt mit steigendem Raumbedarf: Jeder Ausbau ohne einen Ganz- tag könnte sich in wenigen Jahren als eine fatale und teure Fehleinschätzung (eine "zweite Bauphase") herausstellen.
Das vorliegende Raumprogramm orientiert sich an einem 'Raumprogramm für Schulneubauten', ist de facto demnach oftmals in Bestandsschulen nicht mehr eins zu eins zu ermöglichen. Vor allem die Raumgrößen sind im Be- stand oftmals so nicht herzustellen. Ziel sollte es dennoch sein, die Schulen so gut es geht an eine quantitative Optimalversorgung mit Räumen, wie sie ein solches Raumprogramm vorgibt, heranzuführen. Außerdem wird eine Vergleichbarkeit unter den Schulformen geschaffen.
 Schlusskapi- tel
Ergebnisse, Alternativen, Empfehlun- gen
  Schulentwicklungsplanung Stadt Hanau
 biregio, Bonn
 




















































































   41   42   43   44   45